
mgk - lost americana

Samstag, 09 August 2025
00:28
Uhr
Autor: Stefan
Man kennt ihn ja – mal mit blondierten Haaren, mal mit pinken Nägeln und immer irgendwo zwischen Pop-Punk, Rap und ein bisschen Chaos unterwegs: Machine Gun Kelly, inzwischen meistens einfach mgk. Mit „lost americana“ droppt er jetzt sein siebtes Studioalbum und kündigt damit nicht nur neuen Sound, sondern quasi eine neue Version von sich selbst an. Statt nur wilde Gitarren oder Raps mit ordentlich Attitüde gibt’s dieses Mal ehrliches Storytelling, viel Selbstreflexion und eine große Portion Amerika-Vibes. Wer die erste Single „cliché“ schon gehört hat, merkt sofort: Hier wird mit Klischees gespielt, aber eben ironisch und nicht plump. mgk mixt Humor, kritische Seitenhiebe und Nostalgie so, dass es irgendwie nach Roadtrip durch staubige Wüsten, aber auch nach Coming-of-Age-Film klingt.
Seit „Lace Up“ ist mgk sowieso ein Meister darin, musikalische Grenzen komplett zu ignorieren. Von Rap-Hymnen über Pop-Punk-Hits bis hin zu Country-Einflüssen – der Typ macht einfach, worauf er Bock hat. Dass er damit ziemlich erfolgreich ist, zeigen nicht nur Streamingzahlen, sondern auch seine letzte Grammy-Nominierung. Bei „lost americana“ wirkt alles noch eine Spur persönlicher: Es geht um Identität, Fehler, Aufbruch, aber auch darum, nicht zu vergessen, woher man kommt. Die Songs holen einen direkt ab und erzählen kleine Geschichten – mal laut, mal leise, aber immer mit dieser ungeschönten Ehrlichkeit, die man bei mgk irgendwie liebt oder halt gar nicht versteht. Die neue Platte ist Soundtrack für Nächte im Diner, Autofahrten ohne Ziel und die Momente, in denen man sich selbst ein Stück näher kommt.
Ob „lost americana“ wieder alles auf links dreht und vielleicht sogar neue Trends setzt? Möglich! Auf jeden Fall zeigt mgk, dass er nicht nur für Skandale oder wilde Looks steht, sondern echte Geschichten und Gefühle transportieren kann. Die Mischung aus satirischem Humor, ernsthaften Tönen und einem Sound, der Country, Rock und Rap verbindet, sorgt für frischen Wind – ohne aufgesetzt zu wirken. Unterm Strich bleibt: mgk bleibt sich treu, indem er sich neu erfindet. Wer Bock auf ein Album hat, das einen zwischen Kopfnicken, Lachen und Nachdenken pendeln lässt, sollte am 08.08.25 unbedingt mal reinhören.