Marla Moya - Sanguine Soul
Freitag, 07 November 2025
15:10
Uhr
Autor: Stefan
Manche Stimmen klingen, als kämen sie von weit her – und trotzdem treffen sie mitten ins Herz. Marla Moya ist so eine. Ihre Musik wirkt wie eine warme Brise in einem alten Holzhaus: ehrlich, handgemacht und voller Geschichten, die nicht schreien müssen, um gehört zu werden. Nach Jahren auf der Bühne mit David Celia – über 1.000 Konzerte, darunter Schwergewichte wie Glastonbury oder BBC – beginnt sie jetzt solo neu. Ihr Debütalbum Sanguine Soul, produziert von Robert Francis in Los Angeles, erscheint im November über Backseat. Es ist eine Rückbesinnung auf das Wesentliche – und ein Sprung nach vorn.
Was Marla Moya macht, ist keine Show, sondern ein Zustand. Ihre Stimme kratzt nicht, sie umarmt. Sie erinnert an Fleetwood Mac, Harry Nilsson, Angel Olsen – klingt aber immer nach ihr selbst. Unterstützt wird sie von musikalischen Schwergewichten wie Joachim Cooder oder Doug Pettibone. Doch Sanguine Soul ist kein Hochglanzprodukt, sondern bewusst roh gehalten. Keine Klicks, kein Netz, keine doppelten Böden – alles live eingespielt, mit Fehlern, mit Herz. Man hört die Räume atmen, die Mikrofone schwingen, man hört vor allem eines: dass hier jemand wirklich etwas zu sagen hat.
Thematisch dreht sich das Album um Neuanfänge, ums Loslassen, ums Wiederfinden. Und, natürlich, um Liebe – mal offen, mal zwischen den Zeilen. Marla selbst sagt: „Es fühlt sich nicht wie ein klassisches Lovesong-Album an – aber letztlich geht’s doch immer darum.“ Sanguine Soul ist dabei weder klagend noch euphorisch. Es ist ein Album in Bewegung, ein emotionaler Roadtrip zwischen Fernweh und innerer Einkehr. Man weiß oft nicht, ob Marla gerade lächelt oder weint – wahrscheinlich tut sie beides. Und genau darin liegt die Kraft dieser Musik: Sie bleibt.

