The Rolling Stones - Black and Blue (2025)
Freitag, 14 November 2025
21:17
Uhr
Autor: Stefan
Kaum zu glauben, aber „Black and Blue“, das 1976er Studioalbum der Rolling Stones, steht fast fünfzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung wieder im Rampenlicht. Ab dem 14. November 2025 erscheint eine üppige Reissue via Universal Music – prall gefüllt, überarbeitet und erweitert. Neben der Standard-Edition gibt’s das Album als 5LP-Box, 4CD-Set und sogar als schwarz-blau marmoriertes Vinyl für Sammler*innen mit Farb-Fetisch. Die Krönung: eine limitierte 1LP-Zoetrope-Version – für alle, die beim Plattendrehen hypnotisiert werden wollen.
Doch was macht „Black and Blue“ so besonders? Musikalisch wagten sich die Stones damals auf neues Terrain: Funk, Soul und Reggae wurden munter in den Rock-Mix gerührt – mit Tracks wie „Hot Stuff“, „Fool to Cry“ oder „Memory Motel“. Es war zudem das erste Album nach dem Ausstieg von Gitarrist Mick Taylor. Die Gitarrenprobe-Sessions mit Größen wie Jeff Beck oder Wayne Perkins sind legendär – aber am Ende machte Ronnie Wood das Rennen. Der warf seinen Hut nicht nur in den Ring, sondern auch gleich auf die Bühne und wurde zum festen Bandmitglied. In einem neuen Interview, enthalten im Boxset, sagt er über 1976: „Genau hier bin ich am richtigen Platz.“ Klingt nach Rückgrat und Rock’n’Roll-Romantik.
Und weil ein Jubiläum ohne Bonusmaterial nur halb so schön ist, legt die Reissue richtig los: Sechs unveröffentlichte Tracks, darunter der neue Song „I Love Ladies“ sowie eine rasante Version von „Shame, Shame, Shame“. Letzterem wird am 25. September noch ein neues Musikvideo spendiert – unter der Regie der niederländischen Künstlerin Camille Boumans, die Archivbilder und Animationen zu einem multimedialen Stones-Gewitter verwebt. Obendrauf gibt’s ein Live-Konzert aus dem Londoner Earls Court, eine unveröffentlichte Show aus Paris auf Blu-ray und ein Hardcover-Buch für die Kaffeetischkultur. Wer hier nicht zugreift, ist wahrscheinlich mehr Beatles als Stones. Und selbst dann: ein Blick lohnt sich trotzdem.

