The Rockhouse Brothers - The Gift of Giving
Freitag, 21 November 2025
20:37
Uhr
Autor: Stefan
Wenn der Weihnachtsmann Rock’n’Roll mögen würde – was er ganz sicher tut – dann hätte er "The Gift of Giving" von den Rockhouse Brothers garantiert auf Dauerschleife im Rentierschlitten. Das neue Album des Trios, das sich mit seinem elektrisierenden Retro-Sound einen festen Platz in den Herzen der 50er- und 60er-Fans erspielt hat, bringt frischen Schwung ins Fest der Liebe. Statt Zimtduft und Glöckchengeklimper gibt’s hier satten Rockabilly, schmissige Harmonien und ordentlich Augenzwinkern. Besonders bei ihrer Version von „Last Christmas“ bekommt man kurz das Gefühl, George Michael hätte spontan Urlaub am Strand gemacht. Kalifornische Beach Boys treffen auf Weihnachtskitsch – eine Kombination, die überraschend gut funktioniert.
Auch der Klassiker „Rockin’ Around the Christmas Tree“ wird nicht einfach gecovert, sondern durch den Rock’n’Roll-Wolf gedreht. Echoverliebter Gesang und eine Gitarre, die direkt aus der Garage der 50er zu stammen scheint, erinnern an Gene Vincent und seine wilden Kollegen. Die Rockhouse Brothers haben dabei keine Angst, dem nostalgischen Weihnachtsgefühl einen ordentlichen Tritt Richtung Tanzfläche zu verpassen. Und trotzdem: Ganz am Ende wird’s plötzlich stiller. Mit „Have Yourself a Merry Little Christmas“ zeigen die Brüder, dass auch Rock’n’Roller leise Töne anschlagen können. Die Version ist zart, fast verletzlich – ein kleiner, melancholischer Moment mitten im Glanz der Lichterketten.
"The Gift of Giving" ist ein musikalischer Adventskalender, bei dem man jeden Song wie ein kleines, glänzendes Päckchen auspackt – nie ganz sicher, ob man einen frechen Rockabilly-Streich oder eine sanfte Nostalgieballade bekommt. Die Rockhouse Brothers schaffen es, ein Weihnachtsalbum zu liefern, das fernab von Kitsch und Klischees funktioniert, ohne den Geist der Feiertage zu verraten. Für Weihnachtsmuffel? Eher Heilmittel. Für Fans? Ein Geschenk, das sich nicht umtauschen lässt. Und für alle anderen? Ein Soundtrack, der die Feiertage auf 45 Umdrehungen pro Minute katapultiert.

